„150 Projekte für das Ruhrgebiet“: Projekte nehmen Fahrt auf
Um ihre enge Verbundenheit mit dem Ruhrgebiet und seiner Bevölkerung zum Ausdruck zu bringen, schrieb die Krupp-Stiftung im Jahr 2023 aus Anlass des Jubiläums der Villa Hügel das mit 1,5 Millionen Euro dotierte Förderprogramm „150 Jahre Villa Hügel – 150 Projekte für das Ruhrgebiet“ aus. Das Interesse war immens: Insgesamt wurden 510 Projektanträge u.a. aus Essen, Dortmund, Duisburg, Bottrop, Bochum, Gelsenkirchen und Oberhausen eingereicht. Davon hat die Jury 150 Projekte ausgewählt, die mit einer Summe zwischen 500 € und 25.000 € gefördert werden. Um die ausgewählten Anträge realisieren zu können wurde die Gesamtfördersumme sogar auf 1,77 Mio. € erhöht. Seitdem werden die auf bis zu zwei Jahre angelegten Projekte intensiv vom Stiftungsförderteam begleitet und betreut. Eine umfangreiche Evaluation mit Zwischenberichten und Feedbackschleifen findet kontinuierlich statt. Dieses hilft der Stiftung, Potenziale für ihr weiteres Förderhandeln zu eruieren.
Der Großteil der geförderten Projekte hat eine mehrjährige Laufzeit und hat insbesondere in den letzten Monaten an Fahrt aufgenommen. Die Stiftung begleitet die Projektbeteiligten eng und sieht Zukunftspotenziale für ihr Förderwesen: „Das einmalige Programm, das wir aus Anlass des 150. Jubiläums der Villa Hügel aufgelegt haben, wird nicht nur einen Beitrag für die Entwicklung des Ruhrgebiets leisten, es hat bereits einen enormen Wissenszugewinn für die Stiftung hervorgebracht – über die Ruhrgebietsstädte und die Bedürfnisse ihrer Vereine, Museen, Universitäten, Schulen, KITAs, Künstler*innen und anderer Institutionen. Das ist für uns und unser zukünftiges Förderhandeln von unschätzbarem Wert“, so Prof. Ursula Gather, Kuratoriumsvorsitzende der Stiftung.
Nachhaltigkeit und Bildungschancen stärken
Zu den vielfältigen Projekten, die durch die Förderung ermöglicht wurden, zählt das Vorhaben „Barfuß, gesund, in Ruhe – unser neues Klassenzimmer“ der Förderschule Duisburg-Nord. Ziel des Projekts ist es, Schülerinnen unternehmerisches Denken und nachhaltiges Handeln näherzubringen. Begleitet durch Schülerfirmen erlernen die Teilnehmerinnen hier die einzelnen Schritte der Projektumsetzung von der Budgetplanung bis zur Ausführung. Im Rahmen der Umgestaltung wurden unter anderem Hochbeete zum Anpflanzen von Obst und Gemüse angelegt, ein Barfußpfad eingerichtet, ein Ruheraum geschaffen und ein Insektenhotel aufgebaut. So entsteht ein neues Klassenzimmer im Grünen, das nicht nur zum Lernen, sondern auch zur Erholung dient und den nachhaltigen Umgang mit der Natur fördert.
Ein weiteres Projekt das noch bis zum noch bis zum Ende des Jahres läuft, ist das Programm „Lesen mit Kindern für Eltern – Wandel im Ruhrgebiet für starke Bildung“ des Instituts für Schulentwicklungsforschung an der TU Dortmund. Das Ziel des Projekts ist es, Eltern und Kinder dazu zu motivieren, sich gemeinsam mit dem Lesen zu beschäftigen und damit bessere Bildungschancen zu ermöglichen. Bisher wurden neun fundierte Lehrvideos für Eltern erstellt und über 300 Grundschulen in der Region zur Verfügung gestellt. Die Nachfrage der Grundschulen war so hoch, dass nun ein weiteres Video mit dem Fokus auf Mehrsprachigkeit produziert wird. Zudem werden die bestehenden Videos in arabisch, türkisch und weitere Fremdsprachen übersetzt.
In die dritte Runde geht demnächst das Projekt „neu gedacht – schon gefunden“ des Instituts für Energie und Umwelt aus Duisburg, das sich der Gewinnung von Azubis für den Beruf der Chemielaborant*innen widmet. Im Rahmen eines Kurzpraktikums wurden Schüler*innen an die Laborarbeit ebenso wie an die Industriestandorte herangeführt, in der die Ausbildung stattfindet. Bereits in den ersten beiden Praktikumsrunden konnten Auszubildende gewonnen worden. Das mit drei Runden auf Nachhaltigkeit angelegte Programm möchte dem Fachkräftemangel entgegenwirken und Potenziale für die Region schöpfen.