Forschungsprojekt zur Haltung von Alfried Krupp zum Nationalsozialismus geht in die zweite Phase
Das 2022 von der Krupp-Stiftung initiierte Aufarbeitungsprojekt zur Haltung ihres Stifters Alfried Krupp zum Nationalsozialismus geht weiter: Die zweite Projektphase, die sich der vertiefenden Erforschung basierend auf den Ergebnissen sowie identifizierten Quellen des ersten Projektabschnitts widmet, ist gestartet. Das multidisziplinäre Team von acht Autorinnen und Autoren hat im Rahmen eines initialen Workshops relevante Fragestellungen diskutiert und wird sich in den nächsten Monaten verschiedenen Themenschwerpunkten zuwenden, um ein möglichst facettenreiches Bild Alfried Krupps in dem Zeitraum seit den 1920er Jahren bis zu seinem Tod 1967 zu erhalten. Das Ziel ist ein multiperspektivischer Sammelband, der auch in englischer Sprache erscheinen wird. Herausgegeben wird die Publikation von der Gesellschaft für Unternehmensgeschichte. Begleitend wird eine digitale Anwendung erarbeitet mit dem Ziel, das Thema möglichst barrierearm und ortsunabhängig zu vermitteln und insbesondere auch junge Zielgruppen zu erreichen.
2022 initiierte die Krupp-Stiftung ein Rechercheprojekt, das Quellen suchen sollte, die Aufschluss über die Haltung von Alfried Krupp zum Nationalsozialismus geben könnten. Die von Prof. Dr. Eckart Conze, Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Philipps-Universität Marburg und Experte für die Geschichte und Wirkungsgeschichte des Nationalsozialismus, geleitete Quellenrecherche schuf einen Überblick über vorhandene projektrelevante Unterlagen in nationalen und internationalen Archiven, darunter auch im Historischen Archiv Krupp. 2023 wurden die Ergebnisse des von Prof. Conze geleiteten Rechercheprojekts vorgestellt und auf der Website der Stiftung veröffentlicht.