Über die Forschung von Lucas T. Jae
Lucas T. Jae forscht an den genetischen und molekularen Grundlagen von Mitochondrien. Mitochondrien sind Zellorganellen, die als „Kraftwerke der Zellen“ gelten. Sie produzieren das sogenannte Adenosintriphosphat, das den Zellen als Energieträger dient. Durch ihre Schlüsselrolle im Stoffwechsel führen mitochondriale Defekte zu schweren, meist unheilbaren Erkrankungen im Menschen wie einer Reihe von erblichen Stoffwechselstörungen und Myopathien, sowie altersbedingten Leiden aus den Bereichen Neurodegeneration und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. In Modellen sind mitochondriale Stressprozesse gut abbildbar, im Menschen jedoch weitestgehend unverstanden. Jaes Forschung konzentriert sich darauf, die genetischen und molekularen Grundlagen mitochondrialer Funktion im gesunden und gestörten Zustand zu kartieren und deren Wechselwirkungen aufzudecken. Zur Durchleuchtung dieser Prozesse setzt er mit seinem Team auf eine Kombination eigens entwickelter Verfahren der Genommanipulation, synthetischer Biologie und des genomweiten Screenings auf Einzelzellebene, im Zusammenspiel mit klassischen Methoden der Biochemie und Zellbiologie. Das Ziel ist, neue Ansatzpunkte für zukünftige Therapien menschlicher Krankheiten zu finden, die auf eine gestörte Mitochondrienfunktion zurückzuführen sind.
Fachkolleg*innen beschreiben Lucas T. Jae als Ausnahmewissenschaftler: Neben seinen wissenschaftlichen Leistungen und der ausgeprägten Publikationstätigkeit – schon während seiner Promotion publizierte er mehrmals in den Top-Forschungsmedien Nature und Science – engagiert er sich in der Lehre an der LMU und betreut Studierende bei Laborpraktika und Abschlussarbeiten.
„Wir freuen uns sehr, Lucas T. Jae einen exzellenten Wissenschaftler der Biochemie mit dem diesjährigen Alfried Krupp-Förderpreis auszuzeichnen. Das Entschlüsseln von zellulären Prozessen ist die Grundlage für die Weiterentwicklung unseres Wissens über Krankheiten. Lucas T. Jae sind in seiner jungen Karriere bereits bahnbrechende Entdeckungen auf dem Gebiet gelungen. Mit einem visionären Ansatz verfolgt er das Ziel, die Grundlagen für neue therapeutische Ansätze bei unheilbaren Krankheiten zu finden. Die Krupp-Stiftung begleitet ihn mit dem Alfried Krupp-Förderpreis auf diesem Weg.“
Prof. Dr. Dr. h. c. Ursula Gather, Vorsitzende des Kuratoriums der Krupp-Stiftung