Informatikerin Zeynep Akata Schulz erhält den mit 1 Mio. € dotierten Alfried Krupp-Förderpreis 2023
Die Informatikerin Prof. Dr. Zeynep Akata Schulz wird Trägerin des Alfried Krupp-Förderpreises 2023 – eine der bedeutendsten wissenschaftlichen Auszeichnungen in Deutschland. Die 37-jährige ist seit 2019 Professorin für Erklärbares Maschinelles Lernen an der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Eberhard Karls Universität Tübingen. Dem Auswahlgremium der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung hatten insgesamt 36 Kandidat*innenvorschläge aus ganz Deutschland vorgelegen. Der Alfried Krupp-Förderpreis ist mit 1 Mio. € dotiert. Bei der Verausgabung dieser Mittel für ihre Forschung in den kommenden fünf Jahren genießt die Preisträgerin größtmögliche Freiheit.
„Es ist uns eine große Freude, Zeynep Akata Schulz mit dem diesjährigen Alfried Krupp-Förderpreis auszuzeichnen“, so Prof. Ursula Gather, die Kuratoriumsvorsitzende der Krupp-Stiftung. „Erklärbares Maschinelles Lernen hat das Potenzial, unsere Lebensqualität zu verbessern und innovative Lösungen für komplexe Probleme zu finden. Es wird unser Leben verändern. Der Ansatz von Zeynep Akata Schulz, Maschinelles Lernen ohne den Einsatz von klassifizierten Trainingsdaten, jedoch unter Verwendung mehrerer Datenmodalitäten zu erforschen sowie Vertrauen in die Technologie zu stärken, spielt eine entscheidende Rolle für die Anwendungsmöglichkeiten und die gesellschaftliche Akzeptanz. Auf diesem Gebiet gehört sie zur internationalen Weltspitze. Der Förderpreis unterstützt sie auf diesem Weg.“
Der Forschungsschwerpunkt von Zeynep Akata Schulz liegt im Erklärbaren Maschinellen Lernen. Erklärbares Maschinelles Lernen bietet Erklärungen, damit Menschen nachvollziehen können, wie und warum eine Künstliche Intelligenz (KI) eine bestimmte Entscheidung getroffen hat. Dies stärkt das Vertrauen in KI, ermöglicht es Benutzer*innen, Fehler zu erkennen und trägt zu verantwortungsvollen Entscheidungen bei. Dieser Ansatz könnte Anwendung finden im Finanz-, Gesundheits- und Rechtswesen und anderen Bereichen, in denen es wichtig ist, dass Menschen die Entscheidungen von KI-Systemen verstehen.
Akatas Vision ist es, eine selbsterklärende Künstliche Intelligenz zu schaffen, die mit minimalem Feedback lernen und zuverlässig sowie transparent mit Menschen interagieren kann. Dies kann besonders relevant für mobile Robotik und intelligente Fahrzeuge sein.
Der Alfried Krupp-Förderpreis wird seit 1986 jährlich für Nachwuchswissenschaftler*innen ausgeschrieben, die in den Bereichen Natur- und Ingenieurwissenschaften eine Erstprofessur an einer deutschen Hochschule innehaben. Er gehört zu den am höchsten dotierten Preisen für den wissenschaftlichen Nachwuchs und wurde bisher an 43 herausragende Forscher*innen vergeben.