Entstehungsgeschichte
Friedrich Krupp (1787-1826), Mitglied einer alten Essener Kaufmannsfamilie, gründet am 20. November 1811 mit zwei Teilhabern eine Fabrik zur Herstellung von Gussstahl nach englischen Qualitätsmaßstäben und den daraus angefertigten Produkten. Seit 1816 stellt er, inzwischen Alleininhaber, hochwertigen Gussstahl her und verarbeitet ihn zu Gerberwerkzeugen, Münzstempeln und Walzenrohlingen. Nach seinem frühen Tod führt die Witwe, Therese Krupp (1790 – 1850), mit zunächst wenigen Arbeitern den kleinen Betrieb weiter, unterstützt von ihrem damals 14-jährigen ältesten Sohn Alfred (1812-1887). Seit 1850 gelingt es Alfred Krupp, inzwischen Alleininhaber, den Betrieb zu einem bedeutenden Unternehmen der Stahlindustrie auszubauen. 1875 bestimmt Krupp drei aufeinander gelegte Radreifen zu seinem dann weltbekannt gewordenen Firmenzeichen. Friedrich Alfred Krupp (1854-1902), der einzige Sohn, setzt den Ausbau des Unternehmens zu einem horizontal und vertikal gegliederten Konzern fort. Bertha Krupp (1886-1957), die ältere Tochter von Friedrich Alfred Krupp, ist nach dessen Tod Alleinerbin des Unternehmens. Dieses wird gemäß testamentarischer Empfehlung 1903 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Dabei bleiben die Aktien, bis auf gesetzlich vorgeschriebene vier Stück, im Besitz der Erbin. Gustav Krupp von Bohlen und Halbach (1870-1950) ist nach seiner Heirat mit Bertha Krupp seit Ende 1906 stellvertretender Vorsitzender, von 1909 bis 1943 Vorsitzender des Aufsichtsrates der Fried. Krupp AG. Ende 1943 wird die Fried. Krupp AG wieder in eine Einzelfirma umgewandelt und auf den ältesten Sohn Alfried Krupp von Bohlen und Halbach (1907-1967) übertragen. Alfried Krupp von Bohlen und Halbach beruft Ende 1953 Berthold Beitz (1913 – 2013) zu seinem persönlichen Generalbevollmächtigten. Im Juli 1967 stirbt Alfried Krupp von Bohlen und Halbach. In Ausführung seines Testaments überführt nach dem Erbverzicht seines Sohnes Arndt (1938 – 1986) die gemeinnützige Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung als Erbin das Unternehmen in die Fried. Krupp GmbH, die am 2. Januar 1968 in das Handelsregister eingetragen wird. Aus dem Konzern ausgegliedert werden 1969 die Kohlebergwerke und in die Ruhrkohle AG eingebracht. In den folgenden Jahren baut man alle Unternehmensbereiche gezielt aus. In der Zeit von 1980 bis 1983 wird die Fried. Krupp GmbH durch Ausgliederung aller operativen Aktivitäten zu einer reinen Management-Holding umstrukturiert. Nach dem Erwerb der Mehrheit an der Hoesch AG in Dortmund wird diese auf die seit März 1992 unter diesem Namen firmierende Fried. Krupp AG verschmolzen. Die neue Gesellschaft Fried. Krupp AG Hoesch-Krupp wird im Dezember in die Handelsregister Essen und Dortmund eingetragen. Die Flachstahlbereiche der Krupp Stahl AG und der Thyssen Stahl AG werden 1997 in die Thyssen Krupp Stahl AG zusammengeführt. Im August 1997 nehmen Krupp und Thyssen Gespräche über weitergehende Kooperationen auf. Die ermittelten strategischen Chancen und die operativen Synergiepotenziale eines Gesamtzusammenschlusses sind außerordentlich groß. Dieser wird am 17. März 1999 mit der Eintragung der Thyssen Krupp AG in das Handelsregister vollzogen.