Historie
Villa Hügel
Die Villa Hügel, in den Jahren 1870 bis 1873 von Alfred Krupp (1812–1887) erbaut, sollte nach der Vorstellung des Bauherren Wohnhaus und Refugium für die Familie und für ihn selbst sein, weit weg von Lärm und Hitze des Gussstahlwerkes Fried. Krupp. Als gerade 14-Jähriger hatte er nach dem Tod seines Vaters Friedrich Krupp (1787–1826) die Verantwortung in der Firma übernommen. In den folgenden Jahrzehnten baute er diese zu einem der bedeutsamsten Industrieunternehmen des 19. Jahrhunderts aus. Die Villa Hügel bot dabei den angemessen würdigen Rahmen für Repräsentation, Empfänge und Festlichkeiten. Kaiserinnen und Könige waren hier zu Gast, Unternehmer aus aller Welt, Politikerinnen und Regierungschefs vieler Nationen.
Der Bau der Villa Hügel und die Anlage des Parks waren für Alfred Krupp vorrangiges Anliegen während seiner letzten 20 Lebensjahre. Auf Grundlage seiner eigenen Skizzen und Entwürfe – die ersten stammen schon von 1864 – entstand ein Gebäude, das primär funktionalen Kriterien gerecht wurde. Die formale Gestaltung musste nach dem Willen des Bauherrn dahinter zurückstehen. Wiederholt überwarf sich Krupp deshalb mit namhaften Architekten, die diesen Vorgaben nicht folgen wollten oder konnten. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Villa von den Alliierten beschlagnahmt und wurde zum Sitz der Alliierten Kohlenkontrollkommission. 1952 erhielt die Familie Krupp das Anwesen wieder, kehrte jedoch nie mehr zurück. Vielmehr öffneten die Krupps 1953 die Villa Hügel und den Park für die Öffentlichkeit und begründeten eine Ausstellungstradition, die bis heute andauert.
Hügelpark
Bei der Planung des weitläufigen Hügelparks äußerte Alfred Krupp genaue Vorstellungen: „Einen Wald von Bäumen“ wolle er haben, den er „noch bei Lebzeiten genießen“ könne. Er ließ ausgewachsene Bäume einheimischer Arten herbeischaffen und einpflanzen. Hierfür mussten nach französischem Vorbild spezielle Wagen gebaut werden. Und er erreichte sein Ziel: 1883 war die Villa von einem großzügigen Park und einem dichtem Wald umgeben. Friedrich Alfred und seine Frau Margarethe Krupp erweiterten nach 1888 den Park, ließen Gewächs und Schauhäuser bauen und seltene exotische Gewächse setzen. Der obere Terrassengarten wurde stärker ornamental ausgestaltet und um 1900 entstanden die beiden Sphingen vor dem Großen Haus. Von den späten 1950er-Jahren bis in die 1970er-Jahre erhielt der Hügelpark seine heutige Ausgestaltung nach dem Muster eines englischen Gartens. Seit einigen Jahren werden durch Revitalisierungsprojekte im Sinne des Denkmalschutzes ursprüngliche, noch vorhandene Strukturen des Parks wieder sichtbar gemacht.