Krupp-Stiftung fördert junge Museumskurator*innen für Fotografie
Das von der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung 1999 ins Leben gerufene Stipendienprogramm „Museumskurator*innen für Fotografie“ geht in die nächste Runde: In diesem Monat haben die diesjährigen Stipendiat*innen Clara Bolin, Christopher Lützen und Sonja Palade eine zweijährige museumsspezifische Ausbildung gestartet und bekommen so die Möglichkeit, das museale und wissenschaftliche Umfeld des Bereiches Fotografie intensiv kennenzulernen. Die Krupp-Stiftung fördert die Stipendien mit jeweils rund 58.000 Euro und arbeitet dabei mit der Fotografischen Sammlung im Museum Folkwang, Essen, der Sammlung Fotografie im Münchner Stadtmuseum, dem Fotomuseum Winterthur, dem Getty Research Institute, Los Angeles, dem Centre Georges-Pompidou, Paris, und dem Victoria and Albert Museum, London zusammen.
Die Stipendiat*innen
Im Rahmen eines umfassenden Auswahlverfahrens entschied sich eine Jury, bestehend aus Dr. Kathrin Schönegg, Kuratorin, C/O Berlin und ehemalige Stipendiatin des Programms, Dr. Doris Gassert, Research Curator am Fotomuseum Winterthur in der Schweiz, Dr. Ulrich Pohlmann, ehemaliger Leiter der Sammlung Fotografie des Münchner Stadtmuseums, Thomas Seelig, Leiter der Fotografischen Sammlung des Museum Folkwangs und Dr. Ingomar Lorch, Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung in Essen, für zwei Stipendiatinnen und einen Stipendiaten, die bereits erste Erfahrungen im Bereich der Fotografie gemacht haben.
Sonja Palade schloss 2022 ihren transdisziplinären Master in Curatorial Studies ab, der kooperativ von Goethe-Universität und Hochschule für Bildende Künste – Städelschule in Frankfurt am Main angeboten wird. Sie absolvierte diverse berufliche Stationen bei Kunst- und Kulturinstitutionen, darunter die Kunststiftung DZ Bank, die Deutsche Börse Photography Foundation, das Städel Museum und die Bildungsstätte Anne Frank. Dort wirkte sie bei der Konzeption und Organisation der Ausstellung „Anderen wurde es schwindelig. 1989/90: Jüdisch, Schwarz, Migrantisch“ mit. Zudem arbeitet sie seit Oktober 2022 als Lehrbeauftragte für Fototheorie und Fotogeschichte an Hochschule für Gestaltung in Offenbach.
Clara Bolin promoviert am Kunsthistorischen Institut der Universität Köln zum Thema „Fotografische Ausstellungspraktiken der 1950er-Jahre am Beispiel der Gruppe fotoform“. Neben ihrem Studium sammelte sie organisatorische sowie kuratorische Erfahrungen in der fotografischen Sammlung des Museums Ludwig in Köln, wo sie in der Sammlung Lebeck einen Raum mit Fotografien der Stadt Istanbul aus den 1880er Jahren konzipierte. Seit Anfang des Jahres 2022 unterstützt sie das Team des Fotoraum in Köln der Hängung und Durchführung ihres Ausstellungsprogramms. Außerdem arbeitete sie einige Jahre als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Geschichte und Theorie der Fotografie an der Universität Köln.
Christopher Lützen schloss 2022 sein Masterstudium Kunstgeschichte an der Universität Wien ab. Seine Masterarbeit mit dem Thema „Der Ort der Kamera bei Jeff Wall. Die fotografische Perspektive als Mittel der Inszenierung in neueren Arbeiten“ wurde mit dem Sir Ernst-Gombrich Nachwuchspreis ausgezeichnet. Neben seinem Studium arbeitete er im Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg, wo er bei der Ausstellung „Mining Photography. Der ökologische Fußabdruck der Bildproduktion“ mitwirkte.