Krupp-Stiftung ermöglicht ersten Schritt in Richtung Fotozentrum für Essen
Die Krupp-Stiftung hat 70.000 € für die Einrichtung einer Fotorestaurierungswerkstatt im Museum Folkwang bewilligt und damit einen ersten Schritt in Richtung eines Fotozentrums für die Stadt Essen gemacht.
Essen ist eine Fotostadt: Mit dem Museum Folkwang, dem Ruhr Museum, der Folkwang Universität der Künste und dem Historischen Archiv Krupp sind hier wenigstens vier relevante Protagonisten genannt, die für Kompetenz und jahrelange Erfahrung im Bereich der Fotografie stehen. Auch für die Krupp-Stiftung spielt Fotografie seit ihren Anfängen eine große Rolle: Bereits Alfred Krupp erkannte die Macht der Bilder und widmete sich dem Medium intensiv: Fast zwei Millionen Aufnahmen des Hauses Krupp sind erhalten, die bis in die Frühzeit der Fotografie zurückreichen. Die Kruppsche Sammlung ist beispiellos im Sinne der Selbstdarstellung, Dokumentation und Industrieforschung. Zu den Höhepunkten zählen ein acht Meter langes, weltweit einzigartiges Panorama der Gussstahlfabrik von 1864, Porträts der großbürgerlichen Familie Krupp und opulent gestaltete Alben mit Fotografien aus der ganzen Welt.
Diese Tradition ist seit jeher fest im Förderprogramms der Krupp-Stiftung verankert:„Fotografie ist ein zentrales Thema für die Krupp-Stiftung: Zahlreiche Förderprojekte wie das Stipendienprogramm „Zeitgenössische deutsche Fotografie“, die Förderung von Fotoausstellungen und Publikationen oder die Unterstützungen für den Erwerb von Sammlungen belegen das nachhaltige Interesse am Thema „Fotografie“ – und schließlich verfügt das Historische Archiv Krupp über eine bedeutende Fotosammlung zur Industriegeschichte“, sagt Dr. Thomas Kempf, Vorstand Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung.
So haben sich 2015 die fünf Institutionen zusammengetan und die Idee eines Fotozentrums für Essen geboren. Fünf Jahre lang wurde intensiv konzipiert und beraten, bis konkret feststand, ein Kompetenzzentrum für Fotografie in Essen zu entwickeln, das sich praktisch und theoretisch mit allen Fragen der analogen und digitalen Fotografie auseinandersetzt.
„Bereits seit einigen Jahren verfolgen wir gemeinsam mit dem Museum Folkwang, der Folkwang Universität, dem Ruhr Museum und dem Historischen Archiv die Initiative zur Errichtung eines Zentrums für Fotografie Essen. Nun freuen wir uns, mit der Bewilligung von Mitteln für eine Restaurierungswerkstatt für Fotografie den ersten konkreten Schritt in diese Richtung ermöglichen zu können“, führt Dr. Thomas Kempf weiter aus.
Die Restaurierungswerkstatt wird räumlich im Museum Folkwang angesiedelt sein, wo entsprechende Räume bereits in der ursprünglichen Bauplanung des Neubaus vorgesehen worden waren. Die Stadt Essen wirkt tatkräftig an der Initiative mit, indem sie die Förderung der Krupp-Stiftung durch die Bereitstellung von Stellen flankiert.
Im Vordergrund eines neu errichteten Fotozentrums steht der Erhalt und Ausbau der beteiligten fotografischen Sammlungen (Historisches Archiv Krupp, Museum Folkwang und Stiftung Ruhr Museum). Somit wird die Restaurierungswerkstatt so ausgerichtet, dass sie auch über eine Beratungskompetenz für die beteiligten Partner verfügt. Zusätzlich soll die Kompetenz der Werkstatt an der Folkwang Universität der Künste im Bereich der Fotorestaurierung auch in der Lehre verankert werden.