Jahresprogramm 2024
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„150 Projekte für das Ruhrgebiet“: Projekte nehmen Fahrt auf

Krupp-Stiftung begleitet und evaluiert geförderte Projekte mit Blick auf Zukunftspotenziale

Krupp-Stiftung begleitet und evaluiert geförderte Projekte mit Blick auf Zukunftspotenziale

 

Essen, 30. Oktober 2024 – Um ihre enge Verbundenheit mit dem Ruhrgebiet und seiner Bevölkerung zum Ausdruck zu bringen, schrieb die Krupp-Stiftung im Jahr 2023 aus Anlass des Jubiläums der Villa Hügel das mit 1,5 Millionen Euro dotierte Förder­pro­gramm „150 Jahre Villa Hügel – 150 Projekte für das Ruhrgebiet“ aus. Das Interesse war immens: Insgesamt wurden 510 Projektanträge u.a. aus Essen, Dortmund, Duisburg, Bottrop, Bochum, Gelsenkirchen und Oberhausen eingereicht. Davon hat die Jury 150 Projekte ausgewählt, die mit einer Summe zwischen 500 € und 25.000 € gefördert werden. Um die ausgewählten Anträge realisieren zu können wurde die Gesamt­förder­­summe sogar auf 1,77 Mio. € erhöht. Seitdem werden die auf bis zu zwei Jahre angelegten Projekte von der Stiftung intensiv begleitet. Eine Auswertung der Ergebnisse findet kontinuierlich statt. Dieses hilft der Stiftung, Potenziale für ihr weiteres Förderhandeln zu eruieren.

 

Während einige Projekte jetzt Fahrt aufnehmen, sind andere bereits abgeschlossen, wie das internationale Theaterfestival der Jugend „InterTWINed“ des Leibniz-Gymnasiums aus Gelsenkirchen. Das Jugend-theaterfestival, an dem Gruppen aus England, Irland, Italien, Polen, Estland, Oberhausen und Gelsenkirchen teilnahmen, war von großem Erfolg gekrönt und diente nicht nur dem Kulturaustausch, sondern insbesondere auch der kreativen Befassung mit dem Themenfeld Europa, EU und Zusammenhalt.

 

In die dritte Runde geht demnächst das Projekt „neu gedacht – schon gefunden“ des Instituts für Energie und Umwelt aus Duisburg, das sich der Gewinnung von Azubis für den Beruf der Chemielaborant*innen widmet. Im Rahmen eines Kurzpraktikums wurden Schüler*innen an die Laborarbeit herangeführt und lernen Industriestandorte kennen, an denen die Ausbildung stattfindet. Bereits in den ersten beiden Praktikumsrunden konnten Auszubildende gewonnen worden. Das Programm möchte dem Fachkräftemangel entgegenwirken und Potenziale für die Region schöpfen.

 

Ein weiteres Projekt, das noch bis zum Ende des Jahres läuft, richtet sich an Eltern, die ihre Kinder im Hinblick auf die Lesefähigkeit unterstützen wollen. Unter dem Motto „Lesen mit Kindern für Eltern – Wandel im Ruhrgebiet für starke Bildung“ hat das Institut für Schulentwicklungsforschung an der TU Dortmund bereits neun Videos produziert und 300 Grundschulen im Ruhrgebiet bereitgestellt, die wissenschaftlich fundierte Techniken benutzerfreundlich erklären. Das Ziel des Projekts ist es, Eltern und Kinder dazu zu motivieren, sich gemeinsam mit dem Lesen zu beschäftigen und damit bessere Bildungschancen zu ermöglichen. Die Nachfrage der Grundschulen war so hoch, so dass nun ein weiteres Video mit dem Fokus auf Mehrsprachigkeit produziert wird. Zudem werden die bestehenden Videos in arabisch, türkisch und weitere Fremdsprachen übersetzt.

 

Die Förderschule Duisburg-Nord versucht, ihren Schüler*innen unternehmerisches Denken und nachhaltiges Handeln näherzubringen, indem diese, begleitet von Schülerfirmen, im Rahmen des Vorhabens „Barfuß, gesund, in Ruhe – unser neues Klassenzimmer“ sämtliche Schritte der Realisierung eines Vorhabens von der Budgetierung bis hin zur Umsetzung durchführen. Das Umgestaltungsprojekt umfasst unter anderem den Bau von Hochbeeten und das Anpflanzen von Obst und Gemüse, die Einrichtung eines Barfuß-Pfads, die Etablierung eines Ruheraums und eines Insektenhotels.

 

Unter dem Titel „Brave not perfect“ richtet das Mädchenzentrum in Gelsenkirchen Empowermentworkshops in den Bereichen Popmusik, Skateboarding und Yoga für Mädchen* und junge Frauen* von 10 bis 27 Jahren aus. Das Ziel des einjährigen Programms besteht darin, den Teilnehmerinnen die Möglichkeit zu geben, ihre Stärken zu entdecken und sich in einem Safer Space zu erproben. Neben dem regelmäßig stattfindenden Angebot „Rhythmus und Songwriting“ der MädchenMusikAkademie NRW, das die Teilnehmerinnen dazu ermuntert, ihre musikalischen Fähigkeiten weiterzuentwickeln, fand bereits ein inklusives Yoga-Programm zur Stärkung der Resilienz statt. Weitere Workshops zu den Themen Songwriting sowie Austauschformate mit Expertinnen* aus dem Musikbusiness sind in Planung.

 

Die Kindernothilfe e.V. aus Duisburg hat unter dem Titel #BeAGamechanger ein Projekt zum Thema „Gamification für Kinderrechte im Sport“ aufgelegt, das die Entwicklung eines Online Escape Games beinhaltet. Das Ziel: Kinder und Jugendliche für Kinderschutz-relevante Themen und Risiken im Sport zu sensibilisieren. Dabei werden Teams von Jugendlichen an drei Standorten den Entwicklungsprozess des Spiels partizipativ begleiten, um in einem freien und kreativen Prozess ein passgenaues Produkt für die Zielgruppe zu erschaffen.

 

Der Großteil der geförderten Projekte hat eine mehrjährige Laufzeit und hat insbesondere in den letzten Monaten an Fahrt aufgenommen. Die Stiftung begleitet die Projektbeteiligten eng und sieht Zukunftspotenziale für ihr Förderwesen: „Das einmalige Programm, das wir aus Anlass des 150. Jubiläums der Villa Hügel aufgelegt haben, wird nicht nur einen Beitrag für die Entwicklung des Ruhrgebiets leisten, es hat bereits einen enormen Wissenszugewinn für die Stiftung hervorge­bracht – über die Ruhrgebiets-städte und die Bedürfnisse ihrer Vereine, Museen, Universitäten, Schulen, KITAs, Künstler*innen und anderer Institutionen. Das ist für uns und unser zukünftiges Förderhandeln von unschätz­barem Wert“, so Prof. Ursula Gather, Kuratoriumsvorsitzende der Stiftung.

 

Über „150 Projekte für das Ruhrgebiet“

Drei Schwerpunkte bildeten den Rahmen des Programms „150 Projekte für das Ruhrgebiet“: Im Schwerpunkt „Anfangen im Kleinen“ unter­stützt die Stiftung Projekte, die Chancen­gleichheit fördern und jungen Menschen Starthilfe geben. Unter der Leitlinie „Weitermachen in Schwierigkeiten“ wurden Vorhaben gesucht, die nach­haltiges Handeln in Gesundheit, Sport, Wissenschaft, Kultur und Bildung stärken. Der Schwerpunkt „Streben zum Großen“ richtete sich an Künstler*innen, Schriftsteller*innen, Musiker*innen und Wissen­schaftler*innen, die „Großes“ vorhaben und dafür Freiräume benötigen. Die Themen sind vielfältig: Eingereicht wurden Projekte zu Hospizarbeit, Glück, Handwerk, Fußball, Kioskkultur, Virtual Reality und vieles mehr. Eingereicht wurden Projekte aus 30 Ruhrgebietsstädten wie Bochum, Bottrop, Dortmund, Essen, Duisburg, Gelsenkirchen, Hagen, Hamm, Herne, Mülheim an der Ruhr und Oberhausen; dabei wurden 58 Projekte in Essen und 92 Vorhaben in weiteren Ruhrgebietsstädten bewilligt. Alle fünf Satzungsbereiche der Stiftung – Wissenschaft, Bildung, Kunst und Kultur, Gesundheit und Sport – werden abgebildet, wobei die Bereiche der Bildung mit insgesamt 59 Projekten und der Kunst und Kultur mit 68 Projekten besonders stark repräsentiert sind.

 

Weitere Informationen: www.krupp-stiftung.de/foerderprogramm-150-jahre-villa-huegel-150-projekte-fuer-das-ruhrgebiet/

 

Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung

Die gemeinnützige Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung fördert seit 1968 Menschen und Projekte in Kunst und Kultur, Bildung, Wissenschaft, Gesundheit und Sport und hat sich dafür bisher mit 690 Mio. € engagiert. Als größte Aktionärin der thyssenkrupp AG verwendet die Stiftung die ihr aus ihrer Unternehmensbeteiligung zufließenden Erträge ausschließlich für gemeinnützige Zwecke und verfolgt das Ziel, neue Entwicklungen anzuregen.

 

Kontakt
Barbara Wolf
Leiterin Kommunikation, strategische Entwicklung und Transformation
Telefon: +49 (0)201 188-4809
E-Mail: presse@krupp-stiftung.de