Förderprogramm „Berthold Beitz Schüler*innenfahrten nach Berlin“ geht in die zweite Runde
Krupp-Stiftung, Stadt Essen und Jüdisches Museum Berlin setzen sich gemeinsam für deutsch-jüdische Verständigung ein
Essen, 24. September 2024 – Das im letzten Jahr von der Krupp-Stiftung gemeinsam mit der Stadt Essen und in Kooperation mit dem Jüdischen Museum Berlin aufgelegte Programm „Berthold Beitz Schüler*innenfahrten nach Berlin“ geht in die zweite Runde. Ab dem 26. September, dem 111. Geburtstag von Berthold Beitz, können sich wieder Essener Schulkassen um eine Reise nach Berlin bewerben, die im Sinne der deutsch-jüdischen Verständigung den Besuch des Jüdischen Museums Berlin sowie weiterer Erinnerungsorte der nationalsozialistischen Diktatur ermöglicht. Die Stiftung fördert das auf drei Jahre angelegte Programm mit 300.000 Euro. Jedes Jahr können zehn Schulklassen nach Berlin reisen.
Berthold Beitz Schüler*innenfahrten nach Berlin
Das Programm würdigt das Leben und Wirken von Berthold Beitz, dem langjährigen Vorsitzenden der Krupp-Stiftung, der während des Zweiten Weltkriegs hunderten jüdischen Menschen das Leben rettete und in Yad Vashem als „Gerechter unter den Völkern“ geehrt wurde. Die deutsch-jüdische Verständigung bildet bis heute einen der wichtigsten Schwerpunkte innerhalb der Stiftungsarbeit.
In enger Zusammenarbeit mit der Stadt Essen und in Kooperation mit dem Jüdischen Museum Berlin haben im Schuljahr 2025/2026 bis zu zehn Essener Klassen der Jahrgangsstufen 8 bis 13 die Möglichkeit, im Klassenverbund nach Berlin zu reisen. Die Schulklassen können sich bei der Stadt Essen bewerben und werden im Frühjahr 2025 ausgewählt. Die Förderung umfasst die An- und Abreise, bis zu drei Übernachtungen mit Verpflegung und die Eintrittsgelder sowie Führungen in den ausgewählten Museen und Gedenkstätten. Im Zentrum der Fahrt stehen Führungen sowie Workshops im Jüdischen Museum Berlin. Zudem werden die Klassen mit Informationsmaterial zu optionalen Erinnerungsorten wie etwa der Topographie des Terrors und Orten der historischen Bildung wie dem Deutschen Historischen Museum ausgestattet. Eine Verankerung des Programms im Essener Stadtraum mit Anbindung an die Alte Synagoge und das Haus der Essener Geschichte ist vorgesehen.
Junge Menschen sind besonders der Gefahr der Desinformation ausgesetzt: Fake News und für politische Zwecke manipulierte Kommunikation im digitalen Raum sind heute ebenso an der Tagesordnung wie aufkommender Rassismus. Dies birgt Gefahren für das Demokratieverständnis ebenso wie für die Entwicklung von Zivilcourage. So soll das Programm dazu beitragen, die historische Urteilskraft der jungen Menschen zu schärfen, ganz im Sinne der Notwendigkeit, sich mit der Vergangenheit zu befassen, um die Zukunft gestalten zu können.
Die Stiftung sieht sich dazu in einer besonderen Verantwortung: Sie trägt den Namen von Alfried Krupp von Bohlen und Halbach, der in Nürnberg unter anderem wegen Verbrechen im Zusammenhang mit Zwangsarbeit verurteilt wurde. So sind Aufarbeitung und Bildungsarbeit integraler Bestandteil der Stiftungsarbeit seit ihrer Gründung: Als jüngste Initiative hat die Stiftung 2022 ein unabhängiges Forschungsprojekt ins Leben gerufen, das die Haltung ihres Stifters und Namensgebers im Nationalsozialismus aufarbeiten soll.
Berthold Beitz
Berthold Beitz war ein Visionär, als Unternehmer wie als Vorsitzender der Krupp-Stiftung (1968-2013). In dieser Position trug er maßgeblich zur Förderung von Bildung, Kultur, Wissenschaft, Gesundheitswesen und Sport bei und setzte sich für die Nachwuchsförderung sowie die deutsch-jüdische Verständigung ein. 1953 wurde Berthold Beitz Generalbevollmächtigter von Alfried Krupp von Bohlen und Halbach und baute das Unternehmen Krupp wieder auf. Während des Zweiten Weltkrieges schützte Berthold Beitz hunderte jüdische Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter vor der Deportation und sicherte ihnen damit das Überleben. Für sein selbstloses Handeln wurde er in Yad Vashem als „Gerechter unter den Völkern“ geehrt.
Über die Krupp-Stiftung
Die gemeinnützige Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung fördert seit 1968 Menschen und Projekte in Kunst und Kultur, Bildung, Wissenschaft, Gesundheit und Sport und hat sich dafür bisher mit 695 Mio. € engagiert. Stifter ist der letzte Alleininhaber der Firma Fried. Krupp, Alfried Krupp von Bohlen und Halbach, dessen Vermögen auf die von ihm errichtete Stiftung überging. Als größte Aktionärin der heutigen thyssenkrupp AG verwendet die Stiftung die ihr aus ihrer Beteiligung zufließenden Erträge ausschließlich für gemeinnützige Zwecke.
Weitere Informationen: https://www.essen.de/bb_schulfahrten
Bewerbungen für das Schuljahr 2025/2026 bis 11. April 2025 per E-Mail an: wettbewerb@schulen.essen.de
Kontakt Krupp-Stiftung
Barbara Wolf
Leiterin Kommunikation, strategische Entwicklung und Transformation
Mobil: +49 (0)162 49 51 225
E-Mail: wolf@krupp-stiftung.de
Kontakt Presseamt Essen
Silke Lenz
Pressesprecherin, Leiterin Presse- und Kommunikationsamt
Telefon: +49 (2) 01 88 88011
E-Mail: silke.lenz@presseamt.essen.de