Förderungen und Veranstaltungen 2024 – Krupp-Stiftung zieht positives Fazit
- 1,77 Mio. Euro für „150 Projekte für das Ruhrgebiet“
- Programm in der Villa Hügel zieht000 Besucher*innen an
- Hügel-App wurde 50.000-mal downgeloadet
- Stiftung setzt Programm im Zeichen der Teilhabe in 2025 fort
Essen, 19. Dezember 2024 – In diesem Jahr hat die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung die 2023 ausgeschriebene und mit 1,77 Mio. Euro dotierte Förderung „150 Projekte für das Ruhrgebiet“ in die Umsetzung gebracht. Ebenfalls hat die Stiftung das umfangreiche Programm aus dem Jubiläumsjahr in der Villa Hügel fortgesetzt. Als Höhepunkte sind neben den Führungen in bisher verschlossene Räume der Villa Hügel das Indie-Pop-Konzert sowie die Performance der Künstlerin Finja Sander und die Kinovorstellungen in der Oberen Halle zu nennen. Das Programm hat einen überwältigenden Zuspruch erfahren: Mehr als 120.000 Besucher*innen erlebten neue Perspektiven, beschritten außergewöhnliche, auch digitale Wege und machten gemeinschaftliche neue Erfahrungen auf dem Hügel. Aufgrund der positiven Resonanz setzt die Stiftung 2025 ausgewählte besucherorientierte Formate fort, die Besucher*innen aller Generationen dazu einlädt, den historischen Ort neu zu entdecken.
„150 Projekte für das Ruhrgebiet“: Projekte nehmen Fahrt auf
Das Interesse an dem 2023 ausgeschriebenen Programm „150 Projekte für das Ruhrgebiet“ war immens: Insgesamt wurden 510 Anträge von Vereinen, Museen, Universitäten, Schulen, KITAs, Künstler*innen und anderen Institutionen aus 30 Ruhrgebietsstädten wie Bochum, Bottrop, Dortmund, Essen, Duisburg, Gelsenkirchen, Hagen, Hamm, Herne, Mülheim an der Ruhr und Oberhausen eingereicht. Davon hat die Jury 150 Projekte ausgewählt, die mit einer Summe zwischen 500 € und 25.000 € gefördert werden. Um die ausgewählten Anträge realisieren zu können wurde die Gesamtfördersumme sogar auf 1,77 Mio. € erhöht. Die auf bis zu zwei Jahre angelegten Projekte haben nun Fahrt aufgenommen und werden von der Stiftung intensiv begleitet. Die Themen sind vielfältig: Eingereicht wurden Projekte zu Hospizarbeit, Glück, Handwerk, Fußball, Kioskkultur, Virtual Reality und vieles mehr.
Vorträge und Salon am Hügel beleuchteten weitere Stiftungsprojekte, Historie, Kunst und Digitalisierung
Auf große Resonanz stießen die insgesamt vier Vorträge und der „Salon am Hügel“. Diese Veranstaltungen beleuchteten facettenreich Themen, die mit der Stiftung in Verbindung stehen und warfen Schlaglichter auf Historie, Kunst und Digitalisierung. Im Frühjahr gab der Kirchenhistoriker Prof. Dr. Dr. h.c. Hubert Wolf Einblicke in das von der Krupp-Stiftung geförderte Forschungsprojekt „Asking the Pope for help“, das mit der Öffnung der Vatikanischen Archive neue Erkenntnisse über die Bittschreiben jüdischer Menschen an Papst Pius XII. während der Shoah liefert. Im Sommer entführte Florian Illies das Publikum in die Welt Caspar David Friedrichs und analysierte in der Villa Hügel das berühmte Gemälde „Mönch am Meer“, das mit Unterstützung der Krupp-Stiftung restauriert wurde. Im Herbst zeigte der erste Berthold-Beitz-Fellow, Prof. Zachary Shore, in seinem Vortrag „Learning from Folly: Can History Help?“ auf, wie historische Erfahrungen dabei helfen können, weise Entscheidungen in unsicheren Zeiten zu treffen. Nicht zuletzt beleuchtete Dr. Frank M. Bischoff, Präsident des Landesarchivs Nordrhein-Westfalen, die Rolle von Archiven im digitalen Zeitalter. Ein Salon am Hügel zum Thema „Metaversum – Utopie, Dystopie oder Realität“, mit Expert*innen aus Wissenschaft, Kultur und Wirtschaft, u. a. Angie Gifford, Europa-Chefin von Meta, und Prof. Dr. Mario Botsch, Professor für Computer Science an der TU Dortmund, befasste sich mit der Relevanz virtueller Welten generell und für Non-Profit-Organisationen im Besonderen.
Kino im ehemaligen Wohnzimmer der Familie Krupp
Rund 2.000 Kinofans haben die Möglichkeit genutzt, im September im ehemaligen Wohnzimmer der Familie Krupp Filmklassiker wie „Forrest Gump“, „Barbie“ oder auch „Der große Gatsby“ in historischer Atmosphäre anzuschauen. Die in Zusammenarbeit mit der Lichtburg Essen realisierten acht Kinovorstellungen waren innerhalb weniger Stunden ausverkauft. Erstmalig wurde mit “Checker Tobi und die Reise zu den fliegenden Flüssen” ein Kinderfilm gezeigt. Auch der Historische Filmabend erfreute sich wieder großer Beliebtheit: Über 250 Gäste bekamen einzigartige Einblicke in die Filmschätze des Krupp-Archivs.
Premieren auf dem Hügel: „Die Sterne“, Yoga und Performance
Die Villa Hügel war schon zu Zeiten der Familie Krupp ein Ort der Musik: Unter anderem musizierte der berühmte Komponist Engelbert Humperdinck für die Familie und ihre Gäste. Diese Tradition lebt mit den Konzerten des Folkwang Kammerorchesters bis heute weiter, und dieses Jahr bereicherte ein Indie-Pop-Konzert das musikalische Programm der Stiftung. Knapp 400 Musikliebhaber*innen kamen beim Konzert der Band „Die Sterne“, das in Kooperation mit Zinnober e.V. veranstaltet wurde, auf ihre Kosten. In ihrer Performance „Für Morgen“ interpretierte die Künstlerin Finja Sander Ernst Barlachs Mahnmal „Der Schwebende“ durch ihre eigene Körperlichkeit neu und schaffte eine bewegende Reflexion über Erinnerungskultur und Denkmalgeschichte. Im Sommer fanden Yogakurse inmitten des Hügelparks mit über 200 Teilnehmenden statt und genossen großen Anklang.
Nachbarschaftsaktionen, Tag und Nacht des offenen Hügels luden zur Teilhabe ein
Der Hügel verzeichnete mehr als 14.000 Personen, die die kostenfreien Angebote am Tag des offenen Hügels und am Tag des offenen Denkmals nutzten. Im Rahmen von Nachbarschaftsaktionen lud die Stiftung Essener*innen aus allen Stadtteilen zu Führungen und einem Glas Wein ein. Am 31. August öffnete die Villa Hügel ihre Pforten für die erste Nacht des offenen Hügels: Besondere Räume wie das Schwimmbad konnten im Rahmen von Kurzführungen entdeckt werden. Ein Highlight war das musikalische Programm, das von Lehrenden und Studierenden der Folkwang Universität der Künste gestaltet wurde und auch ein Mitmach-Programm für Kinder anbot.
Sonder- und Kinderführungen sorgten für Begeisterung
Unter dem Motto „Nie gesehene Räume“ wurden wieder Türen zu Privat- und Wirtschaftsräumen der Villa Hügel geöffnet. Führungen mit den Titeln „Geheimnisvolle Schranktür“, „Geheimnisvolles Kaiserbad“ und „Geheimnisvolle Archivschätze“ ermöglichten einmalige Blicke z. B. in die Küche, die Kemenate und die Archivräume. Um der großen Nachfrage gerecht zu werden, wurden die Führungen quartalsweise freigeschaltet. Neu waren die Kinderführungen, die sich an 8- bis 12-Jährige richteten. Das Interesse am Führungsprogramm der Villa Hügel überstieg auch in diesem Jahr alle Erwartungen: Mehr als 2.000 Führungen, darunter rund 600 Sonderführungen, wurden realisiert.
Den Wandel des Ortes erleben: Augmented-Reality-App als digitaler Begleiter
Die Hügel-App wurde seit dem Launch 2023 über 50.000-mal heruntergeladen und in den Stores positiv bewertet. Innerhalb der Villa Hügel und auf ihrem Weg durch die Parkanlagen erhalten Besucher*innen dank der kostenfreien App Einblicke in die wirtschaftlichen und geschichtlichen Hintergründe des Ortes. Augmented Reality, 3D-Elemente und 360-Grad-Panoramen bringen Vergangenes zum Vorschein und machen den Wandel des Hügels erlebbar. Die App steht Besucher*innen auch im kommenden Jahr im freien WLAN zur Verfügung.
Ausblick auf das Programm 2025: Kino, Salon, Vorträge werden von Kinder- und Familienangeboten flankiert
Neben bewährten Formaten wie Kino, Salon am Hügel und Vorträgen werden nächstes Jahr verstärkt Familien und Kinder angesprochen. Ab April können Kinder zwischen acht und zwölf Jahren erneut im Rahmen von kindgerechten Führungen spannende Geschichten rund um die Villa Hügel, die Firma und Familie Krupp entdecken. Ein Hügel Family Day am 31. August lädt dazu ein, im Kreis der Familie die faszinierenden Räume der Villa Hügel und die Pflanzenwelt des Parks zu erkunden. Dabei schafft ein musikalisches Programm, das auf die kleinen Musikfans zugeschnitten ist, eine besondere Atmosphäre. Im Sommer bringt ein Sportprogramm Familien ins Schwitzen, während sich junge Filmfans im September schon auf einen ganz besonderen Kinonachmittag im ehemaligen Wohnzimmer der Familie Krupp freuen können.
Informationen zum Programm 2025 ab dem 3. Februar 2025: www.krupp-stiftung.de/veranstaltungen
Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung
Die gemeinnützige Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung fördert seit 1968 Menschen und Projekte in Kunst und Kultur, Bildung, Wissenschaft, Gesundheit und Sport und hat sich dafür bisher mit 695 Mio. € engagiert. Als größte Aktionärin der thyssenkrupp AG verwendet die Stiftung die ihr aus ihrer Unternehmensbeteiligung zufließenden Erträge ausschließlich für gemeinnützige Zwecke und verfolgt das Ziel, neue Entwicklungen anzuregen sowie zu Kreativität zu ermutigen.
Kontakt
Barbara Wolf
Leiterin Kommunikation, strategische Entwicklung und Transformation
Mobil: +49 (0)162 49 51 225
E-Mail: wolf@krupp-stiftung.de