Ruhrgebiets-Archive erweitern Zusammenarbeit im Notfallverbund: drei neue Mitglieder
Durch Naturereignisse wie die Hochwasserkatastrophe im Juli 2021 können einzigartige Kulturgüter beschädigt oder unwiederbringlich zerstört werden. Um im Ernstfall schnell und effektiv Unterstützung bereit zu stellen, haben sich ab 2014 mehrere Archive zu einem Notfallverbund zusammengeschlossen, der seit 2015 „Notfallverbund mittleres Ruhrgebiet“ heißt und bislang aus sechs Mitgliedern bestand. Dieser Verbund wird nun um drei neue Archive erweitert und nimmt dies zum Anlass, die Zusammenarbeit zu bekräftigen. Die Notfallvereinbarung, die die Unterstützung vertraglich regelt, wurde heute im Rahmen eines Pressetermins in der Villa Hügel unter anderem von den Oberbürgermeister*innen Thomas Kufen (Essen), Karin Welge (Gelsenkirchen) und Dr. Frank Dudda (Herne) unterzeichnet.
Den initialen Anstoß zur Gründung von Notfallverbünden gab der Einsturz des Kölner Stadtarchivs im Jahr 2009. Wie wichtig Notfallverbünde bei der Krisenbewältigung sind, hat zuletzt die Hochwasserkatastrophe 2021 deutlich gezeigt: Zahlreiche Archive in den betroffenen Regionen hatten massive Schäden zu verzeichnen, konnten aber auf die Unterstützung anderer Einrichtungen zählen.
Bisher gehörten sechs Mitglieder zum Verbund – das Essener Stadtarchiv/Haus der Essener Geschichte, das Archiv der Domschatzkammer, das Bistumsarchiv Essen, das Historische Archiv Krupp sowie die Stadtarchive Bochum und Gelsenkirchen. Nun sind mit dem Stadtarchiv Herne, der Martin-Opitz-Bibliothek Herne und dem Stadtarchiv Bottrop drei weitere Einrichtungen hinzugekommen, sodass ab sofort neun private und öffentliche Archive dem Verbund angehören, die allesamt überzeugt von dem Projekt sind. „Wie in den anderen Einrichtungen des Notfallverbundes auch, verwahren wir im Krupp-Archiv einzigartige Kulturgüter, die besonders geschützt werden müssen.“, so Prof. Ralf Stremmel, der Leiter des Historischen Archivs Krupp, „Mit der Existenz des Notfallverbundes wollen wir auch das Bewusstsein dafür weiter stärken.“