Salon am Hügel "Fotografie und Instagram" - 16. September, 18 Uhr
Anna Ehrenstein, Andy Kassier, Linda Conze, Thomas Seelig sprechen mit Anika Meier über Chancen und Risiken von Instagram für Künstler*innen, Museen und zeitgenössische Fotografie.
Die Veranstaltung kann via Livestream kostenfrei im Netz verfolgt werden: Digitale Zuschauer*innen können sich aktiv an der Veranstaltung beteiligen und Fragen an die Protagonisten stellen.
(c) Anna Ehrenstein
(c) Anna Ehrenstein
(c) Anna Ehrenstein
(c)Andy Kassier
(c)Andy Kassier
Künstlergespräch: Fotografie und Instagram
Die Künstler Andy Kassier und Anna Ehrenstein diskutieren mit Thomas Seelig, Leiter Fotoabteilung des Museum Folkwang und Linda Conze, Leiterin der Fotosammlung im Düsseldorfer Kunstpalast und ehemalige Krupp-Stipendiatin über die Wechselwirkungen von Fotokunst und Instagram, über die neuen Möglichkeiten für Künstler*innen, Museen und zeitgenössische Fotografie, aber auch über die Grenzen, die die Plattform setzt. Moderiert wird die Runde von Anika Meier, Monopol-Kolumnistin und Kuratorin von Ausstellungen über digitale Kunst. Durch die Nutzung von sozialen Netzwerken, insbesondere Instagram, hat die Bedeutung der Fotografie im Alltag an Bedeutung gewonnen. Die Runde nimmt die veränderte Rolle der Fotografie und einen damit einhergehenden Wandel in der künstlerischen und musealen Praxis in den Blick und diskutiert Fragestellungen wie z. B. die Bedeutung von Instagram Followern für Künstler*innen oder die neuen Recherche- und Arbeitsmöglichkeiten für kuratorische Arbeit.
LINDA CONZE (*1985 Tönisvorst) ist Leiterin der Sammlung Fotografie am Kunstpalast, Düsseldorf. Sie studierte Geschichte mit dem Schwerpunkt Fotografie der 1920er und 1930er Jahre in Hamburg und Berlin. Von 2012 bis 2015 war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl „Deutsche Geschichte im 20. Jahrhundert“ der Humboldt-Universität in Berlin tätig.
In ihrer Dissertation „Komplizen: Das Fest und die Fotografie“, die kurz vor dem Abschluss steht, beschäftigt sich Conze mit der medialen Herstellung von Gemeinschaft zwischen Weimarer Republik und Nationalsozialismus. 2015 bis 2017 war sie Stipendiatin der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung im Programm „Museumskuratoren für Fotografie“ mit Stationen am Museum Folkwang, Essen, am Münchner Stadtmuseum, am Dresdner Kupferstich-Kabinett sowie am Getty Research Institute in Los Angeles. Im Rahmen des Stipendiums erhielt sie eine museumsspezifische Ausbildung, arbeitete als Kuratorin von Ausstellungen ebenso wie in der Konzeption von wissenschaftlichen Symposien.
ANNA EHRENSTEIN (*1993 Köln) ist eine transdisziplinäre Künstlerin. Sie interessiert sich in ihrer künstlerischen Arbeit für die Beziehung zwischen „Mensch“ und „Objekt“ im digitalen Zeitalter und beleuchtet sich verändernde Werte, sich verschiebende Machtverhältnisse und die Rolle von Selfies. 2020 wurde Ehrenstein mit dem C/O Berlin Talent Award ausgezeichnet.
Anna Ehrenstein studierte Fotografie an der Fachhochschule in Dortmund und Media Arts an der Kunsthochschule in Köln. Ihre Arbeiten wurden vielfach ausgestellt, u. a. im Museum der bildenden Künste Leipzig, Haus am Lützowplatz Berlin und in der Fashion Space Gallery London. Zwischen Albanien und Deutschland aufgewachsen spielen Reflexionen über migrationsbezogene materielle Kultur und diasporische Erzählungen eine zentrale Rolle in ihrer Arbeit. Sie befasst sich daher mit der Schnittstelle von Technologie und Migration. Durch die Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Gruppen oder Selbstinszenierung entstehen Installationen, Print- und Performancearbeiten, Skulpturen oder Drucke.
ANDY KASSIER (*1989 Berlin) ist Konzeptkünstler und Fotograf. Neben Fotografien produziert er auch Videos, Installationen, Skulpturen und Performances. In seinen Arbeiten reflektiert Kassier Vorstellungen und Ausdrucksformen von Männlichkeit im 21. Jahrhundert und hinterfragt selbst-ironisch Männerrollen und Geschlechterklischees. Für seine Arbeit „Success Is Just A Smile Away“, erschuf Kassier einen Alter Ego, der ihn als wohlhabenden, von Erfolg getriebenen Businessman zeigt. Er lebt und arbeitet in Berlin.
Andy Kassier studierte Medienkunst an der Kunsthochschule Köln, unter anderem bei Mischa Kuball und Johannes Wohnseifer . Er schloss sein Studium 2018 mit Auszeichnung ab. 2015/2016 erhielt er Stipendien an der St. Moritz Art Academy und des DAAD an der Universidad National Bogotá.
Als Autodidakt brachte er sich die Techniken der Fotografie größtenteils selbst bei und stellte 2015 seine erste Solo-Show in einem Kölner Vintageladen aus. 2016 folgten die Solo-Show „the science of happiness“ bei Pop;68 in Köln und mehrere Gruppenausstellungen unter anderem in der Schweiz, Frankreich, Großbritannien und Singapur, z. B. „On the internet, nobody knows you’re a performance artist“ im NRW-Forum in Düsseldorf (2018).
2018 erschien „Mindstate Malibu“, eine Anthologie über soziale Medien und Kritik, die von ihm als schriftliches Diplom an der KMH eingereicht wurde. Das Werk beinhaltet neben Beiträgen unter anderem von Rafael Horzon, Anika Meier und Kurt Prödel, Fotos von Signe Pierce und Kassier.
Die Werkreihe „how to take a selfie“ wurde 2019 am Goethe Institut in Baku, Aserbaidschan, ausgestellt. Kassier reflektiert mit dieser Serie, die spezielle für die Ausstellung in Baku konzipiert wurde, Männerrollen und Geschlechterklischees in den sozialen Medien, wie beispielsweise Instagram.
(c) Andy Kassier
ANIKA MEIER (*1980 Ulm) ist Autorin und Kuratorin. Für das Magazin Monopol schreibt sie eine Kolumne über Kunst und soziale Medien. Zuletzt hat sie die Ausstellung „Link in Bio. Kunst nach den soziale Medien“ (2019/2020) im Museum der bildenden Künste Leipzig kuratiert.
Ihre Texte sind u.a. erschienen in Die Zeit, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Die Welt, Kunstforum, Numéro Berlin, der Freitag, Tagesspiegel, Mindstate Malibu uvm. Weitere von Anika Meier kuratierte Ausstellungen sind u.a. „Virtual Normality. Netzkünstlerinnen 2.0“ (2018) im Museum der bildenden Künste Leipzig, „On the Internet Nobody Knows You Are a Performance Artist. Andy Kassier & Signe Pierce live“ im NRW-Forum Düsseldorf (2018), „Signe Pierce. Reflexxxions“ (2019) im Eigen + Art Lab in Berlin. Der Ausstellungskatalog „Virtual Normality. The Female Gaze in the Age of the Internet“ ist im Verlag für moderne Kunst erschienen. Anika Meier studierte Kunstgeschichte und Germanistik in Heidelberg und Paris.
THOMAS SEELIG (*1964 Köln) ist seit 2018 Leiter der Fotografischen Sammlung am Museum Folkwang, Essen. Er studierte Visuelle Kommunikation/Fotografie an der Fachhochschule Bielefeld, gefolgt von einem kuratorischen Studienprogramm an der Jan van Eyck Akademie in Maastricht.
Von 2003-2018 war er als Kurator/Sammlungskurator am Fotomuseum Winterthur tätig, von 2013-2018 als dessen Direktor. In dieser Zeit erarbeitete er thematische Ausstellungen wie Im Rausch der Dinge (2004), Forschen und Erfinden (2007), Karaoke (2009), Concrete (2013), The Hobbyist (2017) und war an der Entwicklung des experimentellen Ausstellungsformats Situations (2015-) beteiligt. Er kuratierte monografische Ausstellungen mit u.a. James Welling, Yann Mingard, Peter Piller, Taiyo Onorato/Nico Krebs, Jungjun Lee, Balthasar Burkhard, Marge Monko, Anastasia Mityukova, Thomas Albdorf, Tokyo Rumando und Aenne Biermann.
Förderschwerpunkt Fotografie
Das Thema „Fotografie“ ist in der DNA der Krupp-Stiftung verankert: Bereits Alfred Krupp war ein Visionär, der die Macht der Bilder früh erkannte. Kein Unternehmen hat sich so früh und intensiv dem damals neuen Medium Fotografie zugewandt. Die fotografische Überlieferung des Hauses Krupp umfasst fast zwei Millionen Aufnahmen, die bis in die Frühzeit der Fotografie zurückreichen. Seit Beginn ihrer Fördertätigkeit hat die Stiftung einen Schwerpunkt auf den Bereich der Fotografie gesetzt: Sei es durch die Förderung von Ankäufen, wie beispielsweise für die fotografische Sammlung des Museum Folkwang oder durch Stipendienprogramme zur Förderung des fotografischen Nachwuchses. So hat Linda Conze, derzeitige Leiterin der Fotosammlung am Kunstpalast Düsseldorf, das stiftungseigene Stipendienprogramm „Museumskuratoren für Fotografie“ absolviert. Zuletzt hat die Stiftung Mittel für eine Restaurierungswerkstatt für Fotografie im Museum Folkwang bereitgestellt.
Salon am Hügel
Der Salon am Hügel ist eine Veranstaltungsreihe der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung. Seit 2019 lädt die Stiftung in lockerer Atmosphäre Akteure aus Kunst, Kultur, Literatur, Wissenschaft oder Medien in die Villa Hügel ein. Jeder Salon widmet sich einem thematischen Schwerpunkt und greift aktuelle gesellschaftliche Fragestellungen oder künstlerische Positionen auf. Zuhören, debattieren und gemeinsam austauschen: Der Salon am Hügel möchte zu einer lebendigen Diskussionskultur beitragen und den Austausch zwischen Hoch-, Pop- und Subkultur fördern.
Am 16. Oktober 2019 lud die Krupp-Stiftung zum ersten „Salon am Hügel“ ein, der die Publikation „Aus den Quellen. Beiträge zu einer Chronik der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung“ und ihre preisgekrönte Gestaltung in den Blick nahm.
Nach einer Führung durch die Villa Hügel tauchten die Gäste in die Welt der Chronik ein: Im sonst nicht zugänglichen Chinaraum las der Schauspieler Fabian Hinrichs ausgewählte Texte aus dem Buch, eingerahmt von einem Gespräch zwischen dem Gestalter der Chronik, Bernd Kuchenbeiser, und dem Designprofessor Victor Malsy. Die Gäste erfuhren, wie Gestaltung vom Auftraggeber beeinflusst wird und vice versa. Sie ergründeten, was eigentlich ein schönes Buch ist – ein demütiger Diener oder eine glanzvolle Persönlichkeit, und sie entdeckten, dass Gestaltung mehr als bloßes Anordnen von Text und Bild ist. Die gelesenen Texte wie z. B. „Erbverzicht“ oder „Firma“ gaben Einblicke in die Entstehung und Historie der Krupp-Stiftung.
Am 20. August 2020 fand der „Salon am Hügel – Auf den Palisaden“ mit Andreas Platthaus und Thomas Demand in der Villa Hügel statt. Die Veranstaltung wurde im kostenfreien Live-Stream übertragen und steht jetzt auf YouTube zur Verfügung.
Der Künstler Thomas Demand und der FAZ-Feuilletonist und Autor Andreas Platthaus sprachen über Thomas Mann und seinen Einfluss auf ihre Arbeit, über Häuser, Amerika, Trump und vieles mehr. Begleitet wurde das Gespräch von Projektionen der Fotoarbeiten von Thomas Demand und von einer Lesung aus dem neuen Buch von Andreas Platthaus, das er während seines Fellowships 2019 im Thomas Mann House in Los Angeles geschrieben hat. Beide Gesprächspartner waren Stipendiaten der Krupp-Stiftung.
Die Veranstaltung fand in Kooperation mit dem Thomas Mann House statt.
Veranstaltungsort: Villa Hügel in Essen.
Der Salon am Hügel am 16. September findet im Gartensaal der Villa Hügel statt.
Salon am Hügel ist eine Veranstaltungsreihe der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung.
Eindrücke aus dem Salon am Hügel, Oktober 2019: Fabian Hinrichs liest aus der Stiftungschronik „Aus den Quellen“.
Eindrücke aus dem Salon am Hügel, Oktober 2019: Prof. Victor Malsy und Gestalter Bernd Kuchenbeiser im Gespräch über Design und Buchgestaltung.
Eindrücke aus dem Salon am Hügel, August 2020: Andreas Platthaus im Gespräch mit Thomas Demand.
Eindrücke aus dem Salon am Hügel, August 2020: Thomas Demand.
Eindrücke aus dem Salon am Hügel, August 2020: Andreas Platthaus.
Während der Veranstaltung werden Fotografien angefertigt, die im Rahmen der internen sowie externen Kommunikation der Stiftung veröffentlicht werden können. Sollten Sie als Teilnehmer nicht einverstanden sein, wenden Sie sich gerne an veranstaltung@krupp-stiftung.de. Alle Informationen zur Verarbeitung Ihrer personenbezogenen Daten finden Sie auf unserer Internetseite unter www.krupp-stiftung.de/datenschutz.
Die Öffnung der Villa Hügel für Veranstaltungen erfolgt unter strengen Auflagen, die regelmäßig überprüft und überarbeitet werden. Da die Gesundheit und Sicherheit aller Besucherinnen und Besucher sowie der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter oberste Priorität haben, verweist die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung als Eigentümerin der Villa Hügel auf die als Ergänzung zur Park- und Hausordnung geltenden Regeln:
- Kommen Sie bitte nur zur Veranstaltung, wenn Sie sich gesund fühlen. Akut erkrankte Personen bitten wir für ihre eigene Sicherheit und zum Wohle aller, von einem Besuch abzusehen.
- In der Villa Hügel ist eine Mund-Nasen-Bedeckung verpflichtend zu tragen. Bitte bringen Sie Ihren eigenen Mund-Nasen-Schutz mit. Ohne einen entsprechenden Mundschutz dürfen Sie die Villa Hügel nicht betreten.
- Halten Sie einen Abstand von mind. 1,5 bis 2 Metern zu anderen Personen ein.
- Eine bewachte Garderobe steht aus Hygienegründen nicht zur Verfügung. Jacken, Mäntel, Schirme, Taschen können auf eigene Gefahr an einer kleinen Self Service-Garderobe im Eingangsbereich abgegeben werden. Der Platz ist begrenzt!
- Die kontaktlosen Desinfektionsspender im Eingangsbereich zur Hand-Desinfektion sind bitte zu nutzen.
- Häufig berührte Flächen im öffentlichen Bereich sowie die sanitären Anlagen werden mehrmals täglich gereinigt und desinfiziert.
- Die ausnahmslose Einhaltung der Hust- und Niesetikette wird vorausgesetzt, um regelmäßiges Händewaschen wird gebeten.
- Bitte keine flüssigen Desinfektionsmittel im Gebäude verwenden (Ausnahme: im WC-Bereich).