Von Krupp-Stiftung geförderter Lowenstein-Family-Award 2024 verliehen: Wenn Heimat zur Fremde wird
In der Alten Synagoge wurde gestern der diesjährige Lowenstein-Family-Award unter dem Motto „Wenn Heimat zur Fremde wird… Das Schicksal jüdischer Familien aus Essen“ vergeben. Der Preis würdigt herausragende künstlerische Arbeiten von Essener Schüler*innen, die sich mit dem Leben einer jüdischen Familie aus Essen vor und nach dem zweiten Weltkrieg auseinandergesetzt haben. Ausgezeichnet wurden die 9. Jahrgangsstufe der städtischen Gesamtschule Holsterhausen sowie die 10. Jahrgangsstufe der Goetheschule und eine AG der Stufen 10 und 11 der UNESCO-Schule Essen. Diese Arbeiten wurden mit einem Preisgeld von je 2.200€ prämiert und werden in der neuen Dauerausstellung der Alten Synagoge zu sehen sein. Die Krupp-Stiftung fördert die Verleihung des Lowenstein-Family-Awards 2024 mit insgesamt 13.000 Euro. Mit der Unterstützung des Awards setzt die Krupp-Stiftung ihre Tradition fort, sich für die Förderung der jüdisch-deutschen Verständigung einzusetzen.
Der diesjährige Wettbewerb richtete sich an Essener Schüler*innen im Alter von 14 bis 19 Jahren. Ihre Aufgabe war es, in einem künstlerischen Projekt zu zeigen, wie das Leben einer jüdischen Familie aus Essen vor und während des Zweiten Weltkriegs ausgesehen hat. Im Mittelpunkt standen dabei die Themen Ausgrenzung, Vertreibung und Migration. Im Alfried Krupp Schülerlabor der Künste an der Folkwang Hochschule erhielten die Schüler*innen die Möglichkeit, in Tagesworkshops ihre Kunstprojekte anzufertigen. Grundlage für die Arbeiten bildeten Materialien aus den Archiven der Alten Synagoge und des Hauses der Essener Geschichte, die von Mitarbeiter*innen aufbereitet wurden, um einen niedrigschwelligen Zugang zu gewährleisten. Insgesamt haben sieben Schulklassen bzw. AGs unterschiedlicher Schulen an dem Wettbewerb teilgenommen. Die Plätze vier bis sieben haben Anerkennungspreise erhalten, die mit jeweils 980€ dotiert sind.
Die Verleihung des Lowenstein-Family-Awards 2024 erfolgte in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Essen. Der Preis, der 2012 von Dr. Edward Lowenstein, emeritierter Professor der Harvard Medical School, ins Leben gerufen wurde, dient der Erhaltung der Erinnerungskultur und setzt sich für eine gerechte und tolerante Gesellschaft ein. Die jüdische Familie Lowenstein, die seit dem 18. Jahrhundert in Essen lebte, musste 1939 in die USA flüchten. Seit 2020 engagieren sich Jeff Lowenstein und seine Ehefrau Dunreith Kelly Lowenstein für die Fortsetzung des Awards in Essen.