Zum 10. Todestag von Berthold Beitz
Vor zehn Jahren, am 30. Juli 2013 verstarb Berthold Beitz im Alter von 99 Jahren.
Berthold Beitz war ein visionärer Unternehmer und langjähriger Vorsitzender der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung (1968-2013). In dieser Position trug er maßgeblich zur Förderung von Bildung, Kultur, Wissenschaft, Gesundheitswesen und Sport bei und setzte sich für die Nachwuchsförderung sowie die deutsch-jüdische Verständigung ein.
Während des Zweiten Weltkrieges schützte er hunderte jüdische Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter vor der Deportation und sicherte ihnen damit das Überleben. Für sein selbstloses Handeln wurde er in Yad Vashem als „Gerechter unter den Völkern“ geehrt.
1953 wurde Berthold Beitz Generalbevollmächtigter von Alfried Krupp von Bohlen und Halbach und baute das Unternehmen Krupp wieder auf. Ab 1970 war er Aufsichtsratsvorsitzender im Krupp-Konzern, seit 1989 bis zu seinem Tod Ehrenvorsitzender des Aufsichtsrats.
Nicht nur die Wirtschaftswelt, sondern auch die Wissenschaft und die Kulturszene verdanken Berthold Beitz viel. Seine Initiativen zur Unterstützung von Kunst und Kultur ermöglichten zahlreichen Künstlerinnen und Künstlern eine Plattform, auf der sie ihre Talente entfalten konnten. Sein Einsatz zeigt sich nach wie vor in der von ihm gegründeten Kulturstiftung Ruhr, die Ausstellungen von internationalem Rang in der Villa Hügel organisiert sowie in dem Alfried Krupp Wissenschaftskolleg Greifwald.
Als Wegbereiter für Verständigung und Zusammenarbeit in internationalen Beziehungen trug Beitz zur Überwindung von Gräben zwischen Nationen bei. Sein Einsatz für den Ost-West-Handel und die Vermittlung zwischen verschiedenen politischen Akteuren leistete einen unverzichtbaren Beitrag zur Entspannungspolitik während des Kalten Krieges.
Wir gedenken Berthold Beitz mit großer Dankbarkeit und tiefem Respekt für sein außergewöhnliches Wirken. Sein Vermächtnis wird uns immer daran erinnern, dass Mitmenschlichkeit und Mut die Welt zum Besseren verändern können.